Sonntag, 30. September 2012

Tauchkurs Open Water Diver: der zweite Schwimmbad-Tauchgang

Nachdem mir der erste Schwimmbad-Tauchgang großen Respekt eingeflößt hatte, bin ich mit gemischten Gefühlen zum zweiten Kurstermin gefahren. Ich war mir immer noch nicht sicher, ob ich mich so tief unter der Wasseroberfläche dauerhaft wohl fühlen würde.


Nachdem wir unter Aufsicht wieder unsere Ausrüstung korrekt zusammengebaut haben, wurde die komplette Tauchausrüstung dieses Mal am Beckenrand angezogen. Dabei wurde der Sicherheits-Check, der vor jedem Tauchgang nötig ist, mit dem Buddy geübt. Hier prüft man gegenseitig in vorgeschriebenen Schritten, ob die Ausrüstung korrekt angelegt ist, die Luft an der Pressluft aufgedreht ist, die Luftversorgung funktioniert etc. Nachdem ich das zusammen mit Thomas – meinem Mann und Tauchpartner – geprüft hatte, haben wir den Einstieg vom Beckenrand ins Wasser mit einem großen Schritt nach vorn geübt. Hat gut geklappt.

Dann haben wir gelernt, unter Wasser zwischen dem Schnorchel und dem Lungenautomaten (das ist das Mundstück inkl. aller Schläuche, die sich um die Luftversorgung kümmern, also die Verbindung zur Luft aus der Pressluftflasche) hin und her zu wechseln. Einen Schnorchel braucht man später beim Tauchen im Freiwasser, weil man manchmal erst eine Weile an der Oberfläche schwimmen muss, um zum eigentlichen Tauchplatz zu kommen. Damit spart man Luft aus der Pressluftflasche, die man dann später mehr hat, um länger unter Wasser sein zu können.


Danach haben wir die Schritte eines richtigen Abstiegs zusammen mit dem Buddy geübt. Bis dahin bin ich eigentlich ganz gut klar gekommen. Und dann kam wieder eine größere Herausforderung für mich: zu üben, die Maske am Grund des Schwimmbads zu fluten und auch mal ganz abzusetzen. Dabei habe ich nicht nur die Maske geflutet, sondern auch mehrfach meine Nebenhöhlen und ich habe mich auch etwas verschluckt. Davor hatte ich eigentlich die meiste Angst – auch schon beim ersten Tauchgang. Wenn man die Maske nicht auf hat, in der ja auch die Nase normaler weise steckt, kommt einem die aus dem Lungenautomaten ausgeblasene Luft natürlich direkt unter die Nase wenn man den Kopf nicht leicht schräg hält. Und wenn man den Kopf dann noch etwas nach hinten neigt, kommt natürlich viel leichter Wasser in die Nase als wenn man eher nach unten schaut. Vorher an der Oberfläche wurde uns erklärt was in solchen Fällen zu tun ist. Man kann durchaus in seinen Lungenautomaten husten. Das ging erstaunlich gut. Als ich das Wasser aus der Nase geblasen hatte (und teilweise auch runtergeschluckt), habe ich mich dann wieder mehr auf die Atmung konzentriert und erst einmal einige tiefe Atemzüge genommen, bevor ich mich an die eigentliche Übung gemacht habe: die Maske unter Wasser wieder aufsetzen und ausblasen. Auch dabei habe ich wieder Wasser in die Nase bekommen. Aber ich hab’s dann geschafft – nochmal husten und dann ging es. Hier nochmal wieder ein großes Lob an die Tauchlehrer, in diesem Fall Jens, die bei solchen Übungen direkt vor einem sind, einem ständig die alternative Luftversorgung vor die Nase halten und wirklich toll helfen und beruhigen.


Dann hatten wir einige Zeit, um für uns einfach mal das Schwimmen unter Wasser zu üben und mit der richtigen Tarierung (genau so viel Luft in das Tarierjacket zu lassen, um eine neutrale Tarierung zu haben, also im Wasser auf einer Höhe zu schweben ohne aufzusteigen oder abzusinken) zu experimentieren. Und das war der Zeitpunkt, wo ich das Gefühl hatte, dass ich mit dem Tauchen doch warm werden könnte. Ich habe mich darauf konzentriert, immer tief und ruhig zu atmen und habe es sogar genossen, zusammen mit Thomas dort hin und her zu schwimmen. Ich hatte jetzt sogar mal ein Auge zu schauen, was da noch so alles im Wasser um mich rum passierte. Das ist mir beim ersten Tauchgang völlig abgegangen. Thomas fällt das Tauchen lernen irgendwie leichter als mir. Er war gleich nach dem ersten Schwimmbad-Tauchgang Feuer und Flamme und sicher, dass das genau das richtige für ihn ist. Und so langsam denke ich, ich könnte das auch schaffen. Der zweite Schwimmbad-Tauchgang war im Vergleich zum ersten wirklich sehr viel besser. Jetzt glaube ich, dass ich mich von Tauchgang zu Tauchgang immer wohler fühle und freue mich schon auf den nächsten. Wieder ein Schwimmbad-Tauchgang, bei dem ich nicht draufgegangen bin… ;-)

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