Montag, 24. September 2012

Tauchkurs Open Water Diver: der erste Schwimmbad-Tauchgang

Beim Schwimmbad angekommen gab es für mich - und auch für alle meine Mit-Tauchschüler - die erste große Herausforderung: in den Tauchanzug zwängen. Ich habe geschlagene 10 Minuten gebraucht, bis ich das Ding endlich auf dem Balg hatte, mit hochrotem Kopf völlig erledigt da stand und mir total heiß war. Puh... das muss leider so sein, damit er auch gut eng anliegt und möglichst wenig Wasseraustausch im Anzug stattfindet. Das ist wichtig, um nicht so schnell auszukühlen, wenn man länger im Wasser ist. Solange man mit trockenem Anzug am Beckenrand steht, merkt man auch gleich, wie warm es einem wird.

Wir durften dann mit dem Taucheranzug - ohne weiteres Gerät - zur Abkühlung erst mal ins Wasser springen, was sehr angenehm war. Und siehe da - der Anzug war im Wasser plötzlich auch nicht mehr ganz so Knackwurst-eng, sondern passte sich ganz gut dem Körper an. Man merkte, wie sich eine dünne Schicht Wasser zwischen Körper und Anzug legte.

Nach Anleitung der Tauchlehrer haben wir vor dem Umziehen schon unsere Tauchausrüstung zusammen gebaut, die wir in dieser Tauch-Stunde im Wasser anziehen sollten. Das ging erstaunlich gut - das leicht aufgeblasene Tarierjacket mit der Flasche nach unten aufs Wasser legen, runter drücken, sich rückwärts drauf setzen und dann die Arme in das Jacket rutschen lassen. Es war etwas fummelig, die ganzen Verschlüsse zu schließen und Schläuche zu sichern, ging dann aber ganz gut.


Unser Tauchlehrer hat uns, vor jedem Schritt, den es danach zu tun gab, das ganze erst einmal genau erklärt und dann mussten wir es nachmachen. Ich war die ganze Zeit über ziemlich aufgeregt und musste mich unter Wasser immer wieder daran erinnern, ruhig und tief zu atmen. Ich als Anfänger hatte das Gefühl, unter Wasser an 20 Dinge gleichzeitig denken zu müssen: IMMER atmen, aufpassen, dass kein Wasser in die Maske kommt, Luft in oder aus dem Tarierjacket zu lassen, um die Höhe zu bestimmen, mit den Flossen so zu schlagen, dass man sich zumindest einigermaßen bewegt und sich nicht einfach nur im Wasser wälzt (sah bestimmt teilweise sehr lustig aus bei mir). Beim knien auf dem Grund nicht umzukippen… und immer weiter zu atmen… Ach ja… dann war da ja auch noch der Druckausgleich, den man eigentlich viel öfters machen sollte… hmm… hab‘s schon in den Ohren gemerkt, dass ich es vergessen habe. Zwischendurch mal gegen den ein oder anderen Hauch von Panik ankämpfen, dann irgendwie das Wasser in der Maske loswerden, das doch rein gekommen ist und meine Nebenhöhlen „sanft umspült hatte“.

Soviel zur Beschäftigung mit mir selbst. Und dann musste man unter Wasser auch noch aufmerksam beobachten, was der Tauchlehrer vormachte, um es dann danach nachmachen zu können. Dazu gehörte z.B. den Lungenautomaten aus dem Mund zu nehmen, wieder rein zu setzen und das Wasser auszublasen, damit man wieder atmen konnte. Aber letztenendes bin ich nach einer Stunde doch wieder heil aus dem Wasser gestiegen. Was mir sehr geholfen hat, waren alle drei Tauchlehrer, die alle drei ständig ein Auge auf alle von uns hatten und uns immer zur Seite standen, geholfen und viele Tipps gegeben haben. Gut für mich war auch, dass sie Ruhe ausgestrahlt haben und immer wieder an wichtige Dinge, wie das ständige und ruhige Atmen erinnert haben. Und ich hatte auch zu keiner Zeit das Gefühl, da unten allein zu sein. Die Betreuung war wirklich 1A.


Was mir auch sehr gut gefallen hat, war, dass wir nach dem Schwimmbad-Tauchgang alle zusammen noch mal wieder in die Tauchschule gefahren sind und über das gesprochen haben, was wir erlebt hatten und auch hier über das Feedback wieder viele Tipps mit nach Hause genommen haben. Insgesamt war der erste Schwimmbad-Tauchgang für mich schon recht stressig und ein Abenteuer und das hat mich auch noch einige Tage beschäftigt. Ich war mir noch nicht ganz sicher, ob das wirklich das richtige für mich ist.

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