Dienstag, 27. Mai 2014

PADI Rescue Diver Kurs-Abschluss im Freiwasser - Teil 2

Kurze Verschnaufpause vor der nächsten Übung

Die nächsten Übungen waren dann verschiedene Techniken, wie man bewusstlose Opfer aus dem Wasser bekommt, auch, wenn sie vielleicht größer und schwerer sind als man selbst. Gar nicht mal so einfach. Das hat einige Anläufe gebraucht, bis es bei einigen der Techniken einigermaßen geklappt hat. Auch hier hilft in einer wirklichen Notfall-Situation sicherlich das Adrenalin weiter.

Aber bei manchen der Techniken hatte ich als Frau gar keine Chance ein Opfer zu tragen. Das war z.B. beim Feuerwehr-Tragegriff so, bei dem das Opfer quer über Nacken und Schultern liegt - die Beine auf der einen und die Arme auf der anderen Seite. Am besten ging bei mir der Rettungsschwimmer-Tragegriff, bei dem das Opfer quasi auf meinem Rücken liegt mit den Beinen Richtung Boden und ich seine Arme rechts und links neben an meinem Kopf vorbei vor meinem Bauch halte. Solange man noch in etwa hüfthohem Wasser ist, trägt das Wasser ja noch mit, wenn man dann aber mit dem Opfer immer weiter aus dem Wasser geht, wird es natürlich immer schwerer.

"Opfer" Ralf macht sich auf, um den nächsten
Notfall zu simulieren

Am Nachmittag gab es dann eine Übung, in der - wie auch schon beim Pool-Training - jeder mal eine komplette Rettungsübung (Taucher ohne Atmung unter Wasser) allein durchspielen sollte. Das Opfer sicher an die Oberfläche bringen - für Auftrieb sorgen - die Rettungskette in Gang bringen - mit der Beatmung beginnen - Transport zum Ufer mit regemäßiger Beatmung alle 5 Sekunden, parallel während des Schleppens die Tauchausrüstung des Opfers ausziehen und anschließend die eigene (weniger Wasserwiderstand auf langer Strecke zum Ufer) - das Opfer an Land bringen - mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung beginnen usw.. Puuuhhh!... kann ich da nur sagen. Das war schon richtig Sport, was wir da gemacht haben.

Die "Opfer" und Barbara hecken schon wieder
neue Überraschungs-Notfälle aus...

Die Abschluss-Übung war dann, zusammen mit dem Buddy per Suchmuster einen vermissten Taucher unter Wasser zu finden, sicher an die Oberfläche zu bringen usw. bis hin zur Herz-Lungen-Wiederbelebung an Land. Kleine Anekdote: Das Eingreifen der DLRG konnten wir gerade noch verhindern, denn während Robert uns anderen am Ufer winkend rüber rief, dass er Hilfe braucht, weil er seinen Buddy nicht mehr findet, fuhr ein paar Meter hinter ihm gerade ein DLRG-Boot von der anderen Seeseite auf Kontrollfahrt vorbei. Aber sie haben schnell verstanden, dass es eine Übung ist.

Ein spannender, anstrengender aber bei allem Ernst
trotzdem auch spaßiger Tag am Salzgittersee
geht zu Ende

Nach der letzten Übung haben wir unsere Sachen zusammengepackt und uns dann zur Abschlussbesprechung zusammengesetzt. Jeder hat nochmal Feedback von Barbara und Robert bekommen und auch wir haben unser Feedback zum Kurs gegeben. Nach einem - ich wiederhole mich - sehr anstrengenden Tag, der aber auch sehr viel Spaß gemacht hat, haben wir alle unseren Rescue Diver Kurs bestanden.

Wir haben's geschafft! :-)

Unsere Opfer Ralf und Mario dürften am Abend nicht sehr durstig gewesen sein, denn sie mussten an diesem Tag durch uns ja schon einige Schlucke Wasser durch Mund und Nase ertragen. Ein dickes SORRY an dieser Stelle dafür :-).


Das Kursleiter-Team: "Opfer" Mario und
die Tauchlehrer Robert und Barbara

Das Kursleiter-Team vom Tauchteam Wasserfest hat hier einen guten Job gemacht. Besonders Barbara liegt sehr viel daran, dass die Ausbildung sehr gewissenhaft stattfindet. Da lässt sie nichts durchgehen und Übungen werden so oft wiederholt, bis sie sitzen. Richtig so!


Thomas und ich nach dem Kurs- platt
aber happy


Ich habe mir den Rescue Diver Kurs ausgesucht, um für mich selbst mehr Sicherheit beim Tauchen zu bekommen. Außerdem wollte ich auf mögliche Notfälle in meinem Buddyteam und darüber hinaus besser vorbereitet sein. Und diese Erwartungen haben sich hier voll erfüllt. Der Kurs ist sicherlich einer der anstrengenderen und sehr vorbereitungsintensiv, aber absolut lohnenswert. Kann ich jedem Taucher nur empfehlen.

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