Vorbereitungen auf die erste Pool-Lektion vom Rescue Diver |
Wir
konnten es nicht mehr abwarten, die Theorie dann auch in die Praxis umzusetzen.
Und so sind wir mit unserer kleinen Taucherschüler-Gruppe nach einem kurzen
Briefing in der Tauchschule zur ersten Pool-Lektion ins Kleefelder Freibad in
Hannover aufgebrochen. Dort macht das Tauchteam Wasserfest in der Sommersaison
generell das Pool-Training für sämtliche Kurse - an zwei Tagen in der Woche
abends nach dem normalen Badebetrieb. Als wir ankamen hatten wir noch ein paar
Zuschauer, aber dann hatten wir das Becken so gut wie für uns und konnten mit unseren
Rettungsübungen starten.
Auf
dem Plan standen heute in erster Linie diese drei Lektionen:
- Retten eines ermüdeten Tauchers an der Oberfläche: Vorsichtige Annäherung (der Taucher kann jederzeit in Panik verfallen - dann wird's kniffliger) - Beurteilung der Situation - Kontakt herstellen - für Auftrieb sorgen - beruhigen - beim Schwimmen helfen.
- Retten eines Tauchers in Panik an der Oberfläche: Besonders vorsichtig annähern, um sich nicht selbst in Gefahr zu bringen (hier gibt es verschiedene Techniken) - Kontakt herstellen und für Auftrieb sorgen - beruhigen und Transport.
- Retten eines nicht ansprechbaren Tauchers am Grund: Sich überzeugen, dass der Taucher tatsächlich nicht reagiert - Taucher in aufrechte Position bringen und dafür sorgen, dass der Atemregler des Opfers im Mund bleibt - Transport mit sicherer Geschwindigkeit an die Oberfläche - für Auftrieb sorgen und dann weitere Maßnahmen an der Oberfläche.
Unsere
Tauchlehrer Barbara und Robert haben alle Übungen mit "Opfer" Mario
vorgemacht und wir Tauchschüler waren danach der Reihe nach dran. Eins war uns
schnell klar: Taucher retten ist ganz schön anstrengend. Besonders zu schaffen
gemacht hat mir Marios schauspielerisches Talent, einen Taucher in Panik
äußerst realistisch darzustellen. Bei meinen ersten Versuchen bin ich ihm viel
zu schnell zu nahe gekommen, so dass er mich überwältigen konnte, bevor ich ihn
aus einer für mich sicheren Position packen konnte. Das flößt einem schon gut
Respekt vor so einer Situation ein, denn Taucher in Panik kennen kein Pardon
und entwickeln ungeahnte Kräfte. Sie können um sich schlagen, auf dich
klettern, um an der Oberfläche zu bleiben, dir die Maske abreißen, dich
verletzen und dich so ganz schnell ebenfalls in Gefahr bringen. Da musste ich
schon ein paar Versuche machen, bis es einigermaßen geklappt hat.
Auch die Technik, einen
bewusstlosen Taucher am Grund für einen Aufstieg richtig in Position zu
bringen, musste ich einige Male üben, bis es gut funktionierte.
Bei
der Abschluss-Besprechung der ersten Pool-Lektion haben wir dann noch eine
Menge guter Tipps bekommen. Und danach war ich nur noch platt und müde. Aber es
war ein wirklich lehrreicher Abend und bei all den ernsten Übungen hatten wir
trotzdem auch eine Menge Spaß.
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